LAND ROVER DEFENDER – LEGENDE & OBSESSION

2 Okt

LAND ROVER DEFENDER 90

 

LAND ROVER DEFENDER

LEGENDE & OBSESSION

 

 101 Vorurteile, Verlockungen & Verschreckungen

 

Was hat es wirklich mit diesem LANDY-Mythos auf sich?

Irgendwann kamen wir, meine Frau, unser Hund und ich, auf die Idee, einen DEFENDER besitzen zu wollen. Es handelte sich zweifelsohne um einen Zustand mit obsessivem Charakter – von Anfang an. Wir waren mutig. Und haben uns einen gekauft. Etwas Ehrlicheres und Pureres bekommt man ja heute auf dem von Schnelllebigkeiten, Unnötigkeiten und Geschmacklosigkeiten geprägten Autosektor nicht, so dachten wir. Und wir wollten etwas ganz Klares, Unkitschiges, Uriges und doch faszinierend Schönes und Stimmungsversprechendes. Wir haben es auch bekommen!

OFFROAD ADVENTURES/GOOD TIMES – Unser guter alter DEFENDER 90

Fazit nach 165.000 km und sieben Jahren vielseitigsten Zusammenlebens mit einem Defender 90 TD 5 SW, 122 PS, Bj. 2000 und einem fast dreijährigen mit einem 90 TD 5 ST, Baujahr 2006 – – – – – Nein, einen Moment noch bitte, bevor ich Ihnen die ganze Wahrheit verrate!!!

Einige BILDER aus unserem DEFENDER-ALLTAG zum Einstieg in die Materie sind beigefügt! Werfen Sie doch bitte einen Blick darauf, um sich ein BILD davon zu machen, was Worte hier nicht zum Ausdruck bringen können!

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Schmutzlos zum Genieren!!!

Seitens der Optimisten in unserem Freundeskreis hieß und heißt es: „Superauto! Genau das Richtige für Euch! Geht gut, haltet ewig, ist etwas für Professionisten und Puristen, die keinen Wert auf unnötigen Schnickschnack legen und/oder solche, die ihn ohnedies nur zwischen allem Zweck- und Abwechslungsdienlichem als Zweitwagen neben einer Luxuskarosse fahren.“

Aus Pessimisten-Mündern war zu vernehmen: „Finger weg von einem solchen Landy! Das ist ein Dinosaurier, nicht zeitgemäß, anfällig, teuer, unfahrbar auf der Straße, im Winter so warm wie ein leckes Zelt im Polarsturm, steht nach jedem Regen unter Wasser, ist komfortmäßig eine Zumutung in unserer Zeit, ist sowieso ein Sarg mit Walzenrädern oder Asphaltschneidern, mit dem man sich bald in den Tod fährt, da es keine Airbags gibt, ABS nur gegen Aufpreis lieferbar ist und so weiter und so fort . . . “

Aber jetzt! Fazit ist, dass meine Frau nach all den Jahren stets den Landy nimmt und den Saab stehen lässt. Fazit ist, dass unser Hund nur in seiner geliebten Landy-Hundehütte stundenlang ein glücklicher Hund ist. Fazit ist, dass ich auch nicht allzu weite Autobahnbstrecken am liebsten mit dem Landy gallopiere, welcher sie zwar laut, abenteuerlich, etwas zugig, aber ganz und gar toll meistert – wenn nötig mit bis zu 150 km/h (Tacho!) schnell, aber bestens mit 120 km/h stresslosen brummelnden Dahindieselns. Klar muss man so ein Feeling lieben. Wir tun’s!

On tour

Wie sich der Landy im Gelände fährt, wie man mit ihm etwa in Kroatien über Stock und Stein, Schlamm und Unterholz, Sträucher (sollen sie halt den Lack ein wenig kitzeln – ist ja ein Landy) und an die entlegendsten Plätze kommt, wie man den tiefsten Winter mit Ganzjahresreifen übersteht und klaglos zu unserem entlegenen Berg-Haus durch stete Neuschneeverwehungen über steile Waldwege kraxelt, wie man mit ihm einen abgerutschten schweren Traktor samt Anhänger aus einem Graben zieht, darüber brauche ich hier wohl nicht viel zu erzählen. Ich sage nur. „Sicher und souverän.“

Very British . . . Österreicher in den Wäldern Sloweniens

Dass an mit dem DEFENDER aber auch – wenn man wirklich mit ihm fahren kann, wie etwa meine Frau – auch auf asphaltierten Bergstraßen so manchen blöd schauenden BMW-Fahrer bergauf schlichtweg abhängt, denn die nötige Kraft und Straßenlage (permanenter Allrad und etwas hupffreudige Fahrwerks-Brett-Härte) hat er, ist schon bemerkenswert. Ein Ur-Landy ist bis etwa 120 km/h weder langsam noch liegt er schlecht auf der Straße. Man muss ihn nur mutig anspornen und herrisch zügeln! Laut und rauh ist er halt, OK! Ist doch schön . . .

Bergab kommt man auf steilen Schnee- und Eispassagen durch den Wald und über Wiesen, wie sie unsere Rumpel-Abfahrt bis zur Landstraße aufweisen kann, prima mit der Geländeuntersetzung. ABS? Aus meiner Sicht nicht nötig.

Und in der Stadt? Prima! Der Landy braucht verhältnismäßig wenig Diesel, ist Dank seiner Kürze und Übersichtlichkeit fein zum Parken und hat überdies den Nebeneffekt, dass er nahezu allseits positive Emotionen erweckt und alle Stadtindianer mit ihren provokanten Gehsteigkanten-SUV’s zumindest für einige Augenblicke etwas nachdenklich werden lässt – – – vor allem dann, wenn man noch von der letzten echten Geländefahrt Gatsch bis auf’s hochsitzhohe weiße Dach oder auf der caramelfarbenen Plane picken hat.

INNENBEBEN (besonders auf Rumpelstraßen)

Freilich muss man auch ganz klar sagen, dass man sich in KRISENZEITEN sowie aus Gründen der VERNUNFT und des UMWELTSCHUTZES schon selbst fragt: Muss ein solches Fahrzeug sein??? Für einen Stadt- und Normalfahrer sicher nicht! Für uns – naja. Wir wohnen ja meist außerhalb des Urbanen im wilden Niemandsland. Bei uns ist das anders! (Wenn ich bar ganz ehrlich zu mir bin: Ein FIAT PANDA 4×4 mit Anhänger oder ein alter LADA TAIGA täten es auch. Bloß: Da müssten wir halt unterwegs sein, wie rumänische Schrotthändler, bei dem was wir so alles  – Hund inklusive – zu transportieren haben. Außerdem: Man gönnt sich ja sonst nichts 😉 .

Negatives? Ja, gibt es auch. Es stimmt, dass ein Landy von Anfang an undicht ist, was Zugluft und Wasser anbelangt. Aber es gab auch nie ein echtes Problem damit. Man kann damit leben. Es stimmt, dass ein Landy im Winter schlecht heizt. Es stimmt, dass allfällige Reparaturen und Services teuer sind. Ein solcher Landy ist halt kein PKW. Aber das soll er ja auch gar nicht sein. Es stimmt auch, dass im Laufer der Jahre immer wieder irgendetwas Unerwartetes kaputt wird (Blinkerrelais, die nicht so langlebigen Bremsen, die Fenster-und Türendichtungen, die Scharniere, beim alten Landy zuletzt sogar die an sich unzerstörbar wirkende urschwere „Schwungmasse“, was eine 1400 Euro Reparatur zur Folge hatte). Aber die meisten Lästigkeiten lassen sich selbst oder zumindest an der nächsten Tankstelle mit etwas Bastelfreude beheben. Nicht so schlimm! Nicht beheben konnte ich beim Altlandy jedoch die stets nach Regenfahrten auftauchenden Langzeitprobleme mit dem Starter. Der musste repariert werden. Und wie bei fast allen Defendern war auch nach kurzer Zeit die Hecktüre irreparabel durchrostet. Austausch – ca. 1000 Euro. Ganz im Stich gelassen haben uns unsere Landys jedenfalls nie. Wir sind ihnen dankbar dafür.

FLI.Der Hofb

NACHBARSCHAFTSHILFE (Heuen-Einsatz vor Gewitter)

Das Defender-Image? Sicher ist zunächst einmal: Ein Defender ist kein Kitsch! Man wird im Laufe der Zeit für alles gehalten – vom totalen Spinner bis zum Naturfreak, vom Menschen mit gutem Geschmack bis zum verantwortungslosen Umweltsünder. Naja. Ein wenig Selbstbewusstseins ist mit einem solchen Landy manchmal nötig, dann aber auch wieder gar keines – je nachdem. Schön ist, dass man überraschend häufig freundlich von Fremden gegrüßt wird, angeblinkt, angelächelt – von Kindern, von Erwachsenen die noch Daktari im TV gesehen haben und von älteren Leuten, in welchen das seit 60 Jahren produzierte Fahrzeug offenbar so manche herrliche Erinnerung auslöst. Außerdem möchte ständig jemand mitfahren und das einmalige Defender-Feeling mit allen Sinnen erleben. Wunderbar, nicht?! Mit einem Defender liegt man zeitlos und völlig losgelöst von allen modernistischen Strömungen immer irgendwie richtig. Aber nur, wenn man ihn wirklich braucht! Dann ist ein Defender das NON-PLUS-ULTRA.

Zu dem, was wir am Defender am meisten lieben, zählen u. a. die beiden getrennt voneinander bedienbaren Luftklappen unter der Frontscheibe. Im Hard Top ersetzen sie in Verbindung mit den seitlichen Schiebefenstern und dem herausnehmbaren Glashubdach jede Klimaanlage (wie viele andere auch vertragen wir keine). Sind sie geöffnet, riecht man auf Landfahrten wohlig Wald, Wiesen, Heu und wird von einer in keinem anderen Auto unserer Zeit mehr erlebbaren Symphonie an Luftpoesien umströmt. Im dichten Verkehr lassen die beiden Klappen klarerweise ungefiltert Staub und Gestank herein. Auf der Autobahn führen sie zu einer beträchtlichen Lärmentwicklung. Man merkt, dass man fährt, dass man lebt. Das hat doch immerhin was an sich, nicht?! Wie man in der neuesten Modellreihe des DEFENDER gerade auf diese für den Wagen seit 60 Jahren so typischen  Luftklappen verzichten kann, ist mir ein RÄTSEL! Kein echter DEFENDER-FREAK wird das verstehen. Auch vom Interieur her sind die neuen DEFENDER keine DEFENDER mehr!

Ein Defender – für manche TRAUM, für andere ALPTRAUM

DEFENDER. EIN TRAUM? Auf gewisse Weise ja. Aus diesem Grund haben wir uns auch noch einen Defender 90 Soft Top, Bj. 11/2006 im klassischen DAKTARI-SAMBESI-GRÜN (Keswick Green) wie noch bei der alten Bauart, gesichert. Der kann die Klappen wenigstens noch aufreißen – zusätzlich zum aufroll- und mit viel Geduld ganz abnehmbaren „Zelt“-Dach!!! Den fahren wir nun auch seit fast drei Jahren wieder als Zweitwagen. (MANCHMAL FLIEGEN WIR SAMT HUND AUCH MIT IHM HINAUS IN DIE WEITEN DES KOSMOS . . . ABER BITTE NICHT WEITER SAGEN!!!) Den alten haben wir um viel Geld an einen Liebhaber verkauft. Unglaublich, wie ein DEFENDER seinen Wert hält!

Grosso modo gilt für den neuen DEFENDER Soft Top (ST) dasselbe, was ich schon oben gesagt habe. Bloß ist dieses Fahrzeug noch charakteristischer, noch puristischer, noch abenteuerlicher als der Hard Top (HT). Von außen dringt alles noch lauter ein. Damit das Dach nicht flattert und besser dämmt, haben wir es mit einer dicken Innendämmung versehen. Im Gegensatz zum auf seine BOOST-REIFEN bullig daherkommenden alten HT hält den neuen ST mit seinen originalen 205er Michelins auf weißen Stahlfelgen fast jeder für einen Oldtimer. Man zeigt sich ganz verwundert, sobald klar wird, dass es sich um einen Neuwagen handelt. Mit diesem Wagen passiert es gerade am Land öfters, dass einem ältere Menschen aus ihren Gärten, von den Äckern und aus den Ställen freundlich zuwinken. Ich denke, sie fühlen sich an die Zeit erinnert, als vor 60 Jahren die BRITISCHEN BESATZER mit ganz ähnlich aussehenden LAND ROVERN Hilfe in unserem Land Österreich geleistet haben. Junge wiederum freuen sich einfach am zeitlosen abenteuerlichen Aussehen des Dauerläufers.

Land Rover Serie II (Vordergrund) & Defender 90 (Hintergrund)

Was beim Soft Top wirklich anders ist: Dass er nur 2-  bisa 3-sitzig ist. Darüber hinaus die BEDACHUNG! Klar! Dazu ist zu sagen, dass wir nun aufgrund der erhöhten Zugigkeit des nur auf Zeltstangen aufgezogenen militärartigen Planenverdecks im Winter manchmal mit Zipfelmütze und Daunenjacke fahren  – aber nur bei starken Minusgraden und wenn es auf die Autobahn geht. Denn ab 120 km/h wird es zugig. Bei Landstraßengeschwindigkeit ist der Soft Top aucvh im Winter kein Problem und heizt ganz gut.  Man kann ja zum Glück den komfortablen PKW mit Stand- und Sitzheizung nutzen, wenn man nicht voll eingeschneit ist und den DEFENDER unbedingt braucht. Im Sommer hingegen rollt man die Plane lässig seitwärts und hinten auf. Dann sitzt man, stets von Urlaubsstimmungs-Feeling durchströmt, wie Gott in Frankreich gut gelüftet unter dem Rollsffdach sowohl im Schatten als auch im Trockenen. Dann kann man den hinter verschlossenen Scheiben im Klimaschock sitzenden Schnöseln in ihren für Geländewägen meist bizarr blitzenden BMW-, VW-, AUDI- und  KOREA- & JAPAN-SUV’S entweder die lange Nase zeigen, sie schlichtweg ignorieren oder bemitleidend über ihre kleinkarrierte Angepasstheit lächeln, wenn man mal böse sein will.

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Zeltgefühl im Buschgewühl

Die komplette Abnahme des Planenverdecks ist möglich. Ich betone: MÖGLICH! Es ist auch möglich, das Verdeck bei Regen wieder aufzuziehen. Ja, möglich ist es. Aber man benötigt dafür mindestens zwei Personen und 30 Minuten Zeit. Dann hat man natürlich das totale DEFENDER-FREILUFT-FEELING in seiner pursten Form. Meine Empfehlung: Lassen Sie das bleiben! Alternative: Bei Sommerbeginn ganz weg mit dem Planenverdeck und bis zum „Rückmontage“ im Winter mit BIKINI VERDECK fahren (EBAY –  ca. 250,- Euro).

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Sturmeinsatz – Defender eben, ein Traktor auch für die Autobahn und zum Großatstadflanieren (wenn’s unbedingt sein muss!!!)

Was der Defender so alles kann? Inzwischen gab es bei uns im Jänner 2008 einen argen Sturm. Die Straßen waren von umgestürzten verlegt. Kein Problem. Mit dem DEFENDER fuhren wir einfach steil durch den Wald und durch Bäche. Über kleinere Bäume humpelte man achtlos mit ihm drüber. Mit ihm –  Motorsäge und Holzfällerwerkzeug auf der Ladefläche – zogen wir Bäume weg wie Zündhölzer. Mit ihm zogen wir auch den festsitzenden Traktor aus dem Graben-Gatsch.

Ach ja! Hochwasser gab es nach Unwettern auch einige. Unten war das Tal mehrfach von Muren blockiert. Der DEFENDER sah kein Problem darin. Während andere Autofahrer ratlos da standen, bahnte er sich seinen Weg.

Auch zum Suchen versprengter Rinder kommt der Defender immer wieder zum Sondereinsatz. In unserer Gegend haben mehrere Almbesitzer einen DEFENDER – mit Pritschen, Seilwinden und allem DRUM & DRAN. Für sie ist das ein Arbeitsgerät, ein zweiter Traktor. Und alle lieben ihn, IHREN LANDY – auch wenn er ab und an mal muckt! Es ist unglaublich, wo man mit einem DEFENDER überall hin, durch, rauf und runter kommt, wenn es sein muss. Jeder Städter steigt da als neugieriger Beifahrer blass im Gesicht aus. So ist das und nicht anders.

Sicherheit? Die Sicherheit besteht in der absolut verlässlichen Geländegängigkeit und der Robustheit des Wagens. Wird man von einem Normal-SUV gerammt, kann man ihn von dem STAHL-STOSSSTANGEN-TRÄGER wischen. Wenn er, wie serienmäßig ohne Überroll-Käfig ist, ist man bei einem Überschlag allerdings tot! Dasselbe gilt wohl auch, wenn man ohne ABS und Knautschzone in einen Baum fährt. Das war’s dann.

Kann ein Auto Hunde- & Katzenliebling sein?

Ein abschließendes Wort zur Bereifung. Unser erster Defender hatte offenbar werksmäßig GOODRICH Radial All Terrain 265/75/R13 Reifen, aufgezogen auf Boost-Stahlfelgen. Die hielten zwar unglaubliche 100.000 km, aber sie waren eine Katastrophe mit echtem Risikofaktor auf regennasser Fahrbahn. Im Winter gingen sie solala. Absolut zufrieden waren wir über 60.000 km mit den FULDA TRAMP 4 x 4 ALL TERRAIN, einem echten Allrounder. Die 205er R 16 MICHELIN-Reifen auf dem neuen Zelt-Landy sind in jeder Beziehung super.

Fazit POSITIV: Für jemanden, der/die ihn unbedingt will und braucht, das ultimative Gefährt.
Fazit NEGATIV: Für jemanden, der/die ihn nicht unbedingt will und braucht, der totale Fehlgriff.

Landyssimus-Grüße von drei Defender-Fans – meiner Frau, unserem Hund, & mir

Michael Z. B.

Was meinen Sie?

By LitterART, 02/10/2009

 

LINK: http://blacklandy.de

44 Antworten to “LAND ROVER DEFENDER – LEGENDE & OBSESSION”

  1. fotofrankar 2009/10/03 um 12:30 #

    Die perfekte Beschreibung des Seelenlebens eines Landyfahrers! Und auch sonst eine sehr sehenswerte Seite…

    Viele Grüße aus Hamburg

    Karina und Frank

  2. Johannes 2009/10/04 um 12:23 #

    Gleich vorweg: Einer der allerschönsten und faszinierendsten Berichte bzw. Besprechungen eines Autos, die ich je las. „Auto“ schreibe ich dabei fast mit schlechtem Gewissen. Seit ich „auto-denken“ kann, ein Faible für Land Rover, der Defender immer so eine Art Olymp. Es blieb beim Wunschdenken. Wohl mehr zur eigenen Beruhigung dient die Argumentation, dass ich ihn zwar ziemlich unbedingt will, aber nicht unbedingt brauche. Auch der Umstand meines Lebens im geografisch Urbanen, jedoch geistigen Niemandsland bedürfte mehr als nur 4×4 😉 Und dann natürlich die Hundeperspektive: War der Defender früher meist zu groß, wäre er neuerdings für die beiden Doggen nahezu perfekt, vielleicht nur einen Hauch zu hoch, setze ich die Alterungsgeschwindigkeit des Defender mit jener der Pelzigen in Relation, leider. So bleibt mir nur das Weiterträumen und in der Realität ein Auto – bar jeder Kultur, Legendenbildung und Obsession. Reicht summa summarum auch zum kleinen Glück …
    herzlichst Johannes

    • litterart 2009/10/04 um 17:19 #

      Danke für deine mich rotöhrenden Worte, Johannes!

      Ein Auto zu besitzen und zu fahren, das ist – summa summarum – stets nur ein ganz, ganz kleines Glück! Von einem Auto zu träumen, das ist, so meine ich, das wahre, das große Glück. Das gilt meiner Ansicht nach für alles, was man in unserem Leben auf dieser schönen & traurigen Welt besitzen kann, will und manchmal auch einfach gegen jede Vernunft muss – nicht für für an sich absolut doofe Automobile, denen von unserer Gesellschaft die irrationalsten Bedeutungen beigemessen werden.

      Auch ich bin Teil unserer Gesellschaft. Auch ich bin ein großer Narr – viel zu oft. Es gelingt mir nicht, dauerhaft vernünftig zu sein. Die Versuchungen sind zu groß.

      Auf dass deine ledendigen Doggen den leblosen Landy zehnfach überleben!

      Herzlich – Michael/LitterART

  3. Johannes 2009/10/04 um 13:35 #

    … Reicht summa summarum nur zum kleinen Glück … muss es natürlich heißen, sorry

  4. Johannes 2009/10/04 um 21:31 #

    Ich sehe das ganz ähnlich, und es geht mir natürlich auch ganz genauso, ja. „Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, so wünschte ich mir weder Reichtum noch Macht, sondern die Leidenschaft der Möglichkeit …“ Dieser Satz von Kierkegaard hat sich in mir tief eingebrannt, denn diese Leidenschaft beginnt für mich beim Träumen können und Träumen dürfen …
    noch einen angenehmen Abend wünscht Johannes

  5. Dietmar Hillebrandt 2009/11/26 um 11:29 #

    1. Der Artikel ist zu lang, selbst beim kommentieren muss man ja endlos scrollen…
    2. Der Artikel ist ein wunderschönes Beispiel für den emotional-zivilisatorischen Stellenwert eines Fortbewegungsmittels unserer Zeit: dem Auto. Nur wenn man gleich mehrere und dann auch noch so exotische und in denen man möglichst über allem thronende Gefährte hat, gehört man eindeutig zur besserverdienenden Schickeria. Jedem sein Plaisirchen, aber der herablassende Blick auf die anderen SUV-Fahrer hat mir gar nicht gefallen. (Ich=VW Golf Plus, Meine Frau=Ford Ka). Wen sie poetische Waldluft schnuppern möchten, empfehle ich das Fahrrad oder den Spaziergang mit Hund!!!

  6. litterart 2009/11/28 um 01:04 #

    Sehr geehrter Herr Hillebrandt,

    ich werde Sie nun aus mehreren Gründen nicht für Ihren Ärger und Ihre Strapazen, welche die Lektüre meines Sie offenbar am falschen Fuße erwischenden Blog-Eintrages Ihnen beschert hat, bedauern! Ich will und werde Ihnen auch nicht für Ihren ganz offensichtlich bösartigen, jedenfalls intoleranten und – hätten Sie sich die Mühe gemacht, meinen Bericht wirklich zu lesen – auf groben Miss-Interpretationen beruhenden Kommentars bedanken!

    Herr Hillebrandt, Sie erwecken den Eindruck eines gerne über alle Menschlichkeit erhaben seienden Wesens in mir. Brav! Sie lassen mich nun an den lieben Gott denken. Aus Ihrer Sicht haben Sie scheinbar keine Fehler, keine Leidenschaften. Sie meinen wohl auch genau zu wissen, wo es lang geht, nicht nur, was Sie selbst betrifft, sondern auch bezüglich anderer, deren Lebensumstände Sie gar nicht kennen (können). Ich nicht! Und ich stehe auch zu meinen Fehlern und zu meinen Leidenschaften. Dank ihnen spüre ich, dass ich lebe. Indem mir bewusst ist, dass ich welche habe, weiß ich auch, dass ich hart an mir arbeiten muss. Ich mache das regelmäßig und gerne. Soll ich Sie nun fragen: Wie halten Sie es damit? Nein, ich lasse das.

    Ihr Michael/LitterART

  7. Dietmar Hillebrandt 2010/02/17 um 11:24 #

    „hinter verschlossenen Scheiben im Klimaschock sitzenden Schnöseln“
    „Wird man von einem Normal-SUV gerammt, kann man ihn von dem STAHL-STOSSTANGEN-TRÄGER wischen.“
    „Stadtindianer mit ihren provokanten Gehsteigkanten-SUV’s“
    Ich habe nichts gegen Geländewagen, meine Nachbarn fahren auch einen Defender mit Hund und sie sind sehr freundliche menschen.
    Leidenschaften dürfen sie haben so viel sie wollen, aber diese giftige Sprache gegen alles was nicht ins ländliche Image oder Lebensgefühl passt, da müssen sie wirklich noch an sich arbeiten. Im übrigen, ich bin tolerant. Wenn ich Sie mit Frau oder Hund in Ihren gottgleichen Nicht-SUVs treffen würde, wäre ich weder herablassend noch würde ich Ihnen Ihren Spaß missgönnen.

    • litterart 2010/02/17 um 16:44 #

      Ich arbeite an mir, Herr Hillebrandt! Und ich finde es gut, dass ich bis ans Ende meines Lebens noch etwas WIRKLICH WICHTIGES zu tun habe.

  8. mcdefender 2010/02/26 um 22:21 #

    Ist das war, oder träume ich!?

  9. mcdefender 2010/02/26 um 22:23 #

    Ist das war, oder träume ich!?!?

  10. mcdefender 2010/02/26 um 22:39 #

    Also Herr Literart, recht herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Bericht, der war einzigartig, interessant und amüsant zugleich. Ich fahre auch einen Defender (110 SW) und kann Ihre Erfahrungen vollkommen teilen, Defender Fahrer werden oft als verrückt eingestuft, Sie vielleicht (mit Stoffverdeck) noch mehr als ich, doch ich kann Sie verstehen, die Waldluft durch die Lüftungsklappen riechend, das hat was, wer das nicht kennt wird es sicher nicht verstehen. 120 KM/H auf der Autobahn sind auch nicht ein wirkliches Problem für mich. Als Gott die Zeit schuf hat er genug davon gemacht (irisches Sprichwort) – ist mein Motto. Warum stressen? Mein Defender ist jede Minute Urlaub pur, schon wenn ich ihn starte und den Schlüssel noch von meinem vorigen Wagen (VW) rechts rein ramme, muss ich schmunzeln. Wenn ich mit Abblendlicht und Nachtsichtgerät auf der Autobahn dahin fahre, lerne ich mich nicht zu beeilen. Ich wundere mich auch oft über die Freundlichkeiten der anderen Verkehrsteilnehmer die mit freundlich grüßen, Kinder die lachen und winken, Omas und Opas die mich am Zebrastreifen vorbeiwinken, alles das habe ich mit noch keinem anderen Auto erlebt. Es ist wirklich, anscheinend nicht nur für mich, ein faszinierendes Ding. Zu den anderen SUVs kann ich nur sagen, die sind nichts für mich, obwohl ich nichts dagegen habe. Jeden das seine. Herr Johannes schlagen Sie zu, im Defender finder 3 Dogen platz 🙂

    • neuer 2010/12/06 um 09:52 #

      durch die lüftungsklappen die waldluft schnuppern ?
      mein 110er stinkt innen fürchterlich. ich habe eine grosse kiste mit werkzeug im auto weil ich sie ständig brauche. es geht alles kaputt was kaputt gehen kann. trotzdem liebe ich es dieses auto zu fahren.
      man fühlt dieses auto irgendwie anderes als ( normale ) autos,
      und wenn man mich verrückt nennt ,ich glaube es fühlt auch mich.
      ein SUV währe für mich inzwischen undenkbar zu fahren und wenn die mich auf der autobahn noch so schnell überholen. wenn ich mit meinem alufanten irgendwo vorfahre gucken die leute schon etwas. warum? ist mir egal!
      ich habe meinen spass mit der kiste . und umso übler die bedingungen draussen sind um so besser wird er. und wenn er noch so viele mängel hat,
      meiner hat mich immer nach hause gebracht ,und wenn es noch so klappert
      wackelt, stinkt oder was mein td5 sonst noch so drauf hat.
      ist halt nicht jedermans sache.
      jederman fährt SUV.

  11. Dietmar Hillebrandt 2010/02/28 um 01:42 #

    Liebe „Landyssimus“ Fangemeinde,
    lassen sie doch lieber die Doggen ans Steuer, die können besser auto-denken!

  12. Gert Frass 2010/03/15 um 12:07 #

    Hallo
    Ein super Beitrag,ich könnte es nicht
    besser formulieren,ich fahre seit über
    25jahren LR und möchte keinen
    Tag missen.
    Ein gruess aus der Schweiz

  13. Frank 2010/03/15 um 14:46 #

    Besser hätte man den Mythos Defender und die damit einhergehenden Emotionen nicht beschreiben können.
    Nach 14 Jahren Defendererfahrung teile ich voll und ganz die Aussagen des Autors. Bravo !

  14. Peter 2010/03/15 um 17:43 #

    Hallo,
    sehr gut umschrieben.
    Sobald ich in meinem Defender sitze ergreift mich eine tiefe Gelassenheit und schon nach wenigen Kilometern ergreift mich das übliche Glücksgefühl… Das reicht dann wieder um den Rest der Woche mit dem Zug zur Arbeit zu fahren damit mit der Defender noch viele Jahre erhalten bleibt 🙂
    Viele Grüsse
    Peter

  15. Greg 2010/03/15 um 22:06 #

    Hallo Michael,

    wir haben unseren 110er Td5 leider vor en paar Wochen in einem Anfall von …was auch immer….verkauft und es schon bereut als er noch nicht mal vom Hof gefahren war.
    Um meinen Vor-Kommentator zu ergänzen:
    „ein Auto zu besitzen und zu fahren, das ist – summa summarum – stets nur ein ganz, ganz kleines Glück! Von einem Auto zu träumen, das ist, so meine ich, das wahre, das große Glück.“ und das Auto zu besitzen von dem man schon als keiner Junge geträumt hat…ist nicht mehr beschreibbar in Worten.
    Gruß Greggy

  16. yoshi 2010/03/16 um 01:15 #

    Vielen Dank euch Dreien,
    diese Beschreibung trifft einfach nur den Kern der Sache!
    Noch dazu war es meine Gute-Nacht-Geschichte.
    Vielen Dank und weiterhin viel Spaß und Freude mit den Defis!

  17. litterart 2010/03/16 um 02:16 #

    WIR DREI (zu yoshi hinüber schmunzelnd 😉 ) danken EUCH für Eure vielen wunderbaren Kommentare!

    Mein besonderer Dank gilt heute Alex (alias zeppelza – http://blacklandy.de/blboard/forum/showthread.php?t=49085 ) aus Wien, dessen Link diesem Artikel innerhalb von wenigen Stunden über 300 LeserInnen beschert hat. Unglaublich!

    Zwar soll man kein Auto wirklich wichtig nehmen. Aber ein DEFENDER kann zumindest ein ganz klein weniger BEDEUTUNGsvoller im Leben sein, als die meisten anderen Fahrzeuge. Das klingt für Außenstehende irrational und anachronistisch. Jedoch nur die/der, die/der jemals einen „Landy“ ER- und GELEBT hat, kann beurteilen, wovon WIR sprechen.

    Keine Sorge, wir wissen dennoch, dass auch ein LAND ROVER DEFENDER NUR EINE ALUMINIUMKISTE AUF STAHLGESTELL IST (siehe Kommentare)!

    Herzliche Grüße

    Michael | LitterART

  18. High Voltage 2010/03/16 um 13:43 #

    Das Wort „SUV“ und das Wort „Defender“ dürfen in keinster Weise irgendwas miteinander zu tun haben.

    • Dietmar Hillebrandt 2010/03/16 um 18:31 #

      Na endlich mal ein Kommentator, bei dem der Artikel genau das bewirkt hat,was ich schon immer bei diesem Verteidigungsstrategengefährt befürchtet habe: defensive Gehirnerweichung! Führen sie weiter Ihre Schlachtschiffe in den Kampf. Man kann ja nie hoch genug sitzen und montieren Sie den Rückspiegel ab, sonst sehen sie sich alle noch selbst darin, mit stolzer Brust, warum nicht einen Hummer fahren? Ach schade, das ist glaube ich, in den USA gar nicht mehr in. So was von out will man ja auch nicht sein.

  19. schillersen 2010/03/16 um 21:43 #

    Lieber Herr Hillebrand,

    wie kann man sich nur über eine Leidenschaft anderer so ereifern?

    Mit freundlichem Gruß aus dem „Blaubärn“

    Markus

  20. litterart 2010/03/17 um 18:06 #

    Hallo Herr Hillebrandt,

    Sie können es einfach nicht lassen, ihre Blicke immer wieder auf diese Seite zu werfen, sich zu ärgern und ihrem Unmut freien Lauf zu lassen . . . !

    Wenn Ihnen das ein derart ununterdrückbares Bedürfnis ist: zumindest ich habe nichts dagegen!
    Sie etwa, liebe LeserInnen?

  21. Dietmar Hillebrandt 2010/03/17 um 19:31 #

    Ich dachte, das Internet ist ein Ort freier Meinungsäußerung oder frönen sie hier nur in geschlossener Fangemeinde ihrem Automobilfetisch? Gegen Leidenschaft für den „Defender“ habe ich gar nichts, solange sie anderen keine Leiden schafft. Die von mir gerügten Sätze gerade in Bezug auf „SUV“ habe ich ja weiter oben schon ausführlich zitiert. Wenn sie mich ganz ehrlich fragen, mag ich diesen Kult um Autos und speziell diese neue Mode, dass jeder „Stadtindianer“ wie im Malbororausch jetzt in einem Geländefahrzeug oder diesen BMW-, Audi-, Mercedes-, Porsche- oder suzuki-asiatischen Riesenfestungen cool und möglichst hoch erhoben daherprotzen muss, überhaupt nicht. Für mich ist das metallgewordener Größen- und PS-Wahn. Er ist darüberhinaus ein Anzeichen für eine unsoziale Gesellschaft, in der die Schere zwischen Arm und Reich immer größer wird und jeder Sheriff auf der Straße spielt und der Sozialneid wächst. Gerade wenn man Fortbewegung einmal vom ökologischen Standpunkt aus sieht, brauchen wir vernünftige Fahrzeuge und keine Riesenmetallkisten, die uns gegen andere abgrenzen sollen.

  22. peter sturm 2010/03/25 um 10:44 #

    ….komisch, dass dieses Auto so polarisiert….Herr Hillebrand, was machen Sie eigentlich wenn dieser Blog mal nicht mehr existiert….wenden Sie sich dann unbedingt an mich….ich hätte dann ein paar Tips für Sie. Zum Beispiel: Hundehaltermüsliesserhomöophathieanwenderatomkraftgegnerkarlmayleserbierweintrinkerwaldorfelternstillgruppenteilnehmerinnenspringerstiefelträgerrauchernichtraucherchristensadomasoesoterikercineastenzeitlesertransvestitenstammtischbesucherkrabbelgruppenusw.
    puuuhh !

    • Dietmar Hillebrandt 2010/03/26 um 09:04 #

      Sehr geehrter Herr Sturm,

      bei Ihnen zieht´s wohl im Gehirn. Fahren sie zum Nordpol, am besten mit ihrem Defender und kühlen Sie Ihr Mütchen, scheint ja voll beschissener Vorurteile zu sein gegen „Hundehalter, Müsliesser, Atomkraftgegner puuuhh !“ Sie Weicheiesser!
      Ewig durch die Windschutzscheibe eines Defender zu blicken, scheint auch nicht intelligenter zu machen.

  23. peter sturm 2010/03/26 um 11:22 #

    Tja, Herr Hildebrandt….jetzt sind Sie endlich in die Falle gegangen….Ihre prompte sehr schnelle Antwort auf einer Seite, mit der Sie ja eigentlich ja nun garnichts am Hut haben müssten, enlarvt Sie völlig….danke !

    Ach so, ich fahre gar keinen Defender…und ab sofort werde ich es mir erlauben auf Ihre Sudeleien nicht mehr zu antworten….allen Anderen: Noch sehr viel Spass mit diesem relativ harmlosen Hobby…und ein schönes sinnvolles Leben.

    Peter Sturm

  24. Dietmar Hillebrandt 2010/03/26 um 11:50 #

    Tja, Herr Stur…
    wer sudelt, dem wird gesudelt, prompte ich mal.
    Fallensteller (welche Falle?) mag ich gar nicht, was man übrigens auseinander schreibt, Sie Besserwissi…

  25. duda 2010/03/28 um 06:57 #

    seid nett miteinander 🙂

  26. peter sturm 2010/03/28 um 12:11 #

    Die zwei virtuellen Leben des Dietmar H. !

    Einerseits nicht ganz unsymphatischer „Hirnfusel“ über Roberto Bolano und dann kommt aber das Niedere im Homo sapiens durch…und die Verbalinjurien flitzen nur so durch die Glasfaserkabel…immer wieder spannend, da iss(Schreibfehler!)mir mancher liebe einfache Mensch mit Herzenswärme und natürlichem Taktgefühl doch lieber, auch wenn er den „unerträglichen Gaucho“ für einen Westerntitel hält.

    Ich kann nur für mich selber hoffen, dass ich wenigstens diesesmal (dieses mal)besser mal weiter mal(e)….ich guck´ einfach nicht mehr in diesen Blog, dann erlieg ich auch nicht mehr der Versuchung einem ehemaligem Bibliotheksobersekretär(was ja erst mal nix Schlimmes wäre) zu antworten….ich schaffe es, ich weiss es genau.

  27. Fritz Mertens 2010/04/11 um 21:47 #

    Haha, das ist ne richtig schöne Geschichte und wie aus der Seele geschrieben! Ich liebe jeden einzelnen LandRover und Fahrer.
    Wir sind was ganz Besonderes – wie unser treues Gefährt eben auch!

    Grüße aus dem Sauerland

  28. peter sturm 2010/04/18 um 10:11 #

    Leider fahre ich keinen LR und ich habe lange darüber gegrübelt warum all´ diese „Hardcore-4×4-Enthusiasten“ (und es sind ja zu einem großen Teil eben nicht Dummköpfe)….so sehr diesen Glanz in die Augen bekommen, wenn sie mal wieder eine Pfütze durchquert haben und danach wahrhaftig auch einige Blätter im Wageninneren finden. Ich glaube es ist das unterschwellige Bedürfnis, der sog. Zivilisation einfach mal in das allzu fragwürdige Gesicht zu grinsen/lächeln… „es in den Schul-Tornister regnen zu lassen“…(Heinrich Böll,Ansichten eines Clowns)…es ist relativ harmlos und ich kann es verstehen….man hat uns das Pferd weggenommen, jetzt steigen wir halt auf 90 cm Defender-Sitzhöhe, na und ?

  29. Timo M. 2010/05/29 um 21:52 #

    Dieser Artikel ist ein kleins Denkmal für alle Landys!! Er hat mich tief berührt und mich darin bestärkt das es die Geilsten (sorry für diese Ordinäre Wortwahl 😉 ) Autos überhaupt sind. Leider reicht es bei mir nur für die Miniaturausgaben. Aber ich Träume weiter von einem Landy in meinem besitz (HeulSchluchzSchneutz)

  30. Ennie 2010/09/20 um 14:05 #

    Hallo, Ihr Bericht ist wundervoll! Schön haben Sie die Zuneigung beschrieben, die man zu solch charaktervollen Autos bekommen kann.

    Mit meiner ehemalige Ente (Citroen 2CV) die ich 13 Jahre gefahren hatte habe ich ähnliches erleben dürfen. Seit 8 Jahren fahre ich nun absolut begeistert das zweite britische Urviech, den Morgan 4/4.
    Über einen Defender denke ich mittlerweile auch nach, als Nutzfahrzeug für meinen Handwerksbetrieb (Liebhaberei ist aber schon dabei, ein Berlingo würde es auch tun).

    Herzliche Grüße

    Ennie

  31. Walter 2010/10/08 um 21:09 #

    Danke für diese Veröffentlichung!! Seit ca. 10 Jahren (!) trage ich mich mit dem Gedanken ein solches Fahrzeug anzuschaffen. Der Verstand (weil Stadtbewohner u. Fahrradfahrer) sagt nein, das Herz aber JA. Schon in meiner Gymnasiumzeit hat mich der Geographieprofessor mit seinen Dia-Vorträgen über seine Reisen dem Land Rover in die Sahara und den Begegnungen mit den Tuareg schwerst beeindruckt! Seit damals hat sich eine Liebe zu dem Auto und eine Sehnsucht nach der Wüste entwickelt.
    Vielleicht schaffe ich es noch in diesem Leben mit meinem eigenen Landy auf große Fahrt zu gehen.
    Liebe Grüße
    Walter

  32. Mich Beck 2011/07/18 um 17:05 #

    Zu Beginn dachte ich: coole Geschichte. Aber dann kam ich an die Stelle, wo mal wieder das alte Lied der „echten“ Defender(fahrer) gesungen wird…..
    Ihr „echte“ Defenderfahrer solltet euch mal fragen, ob es wirklich Sinn macht in eine eh schon recht kleine Gemeinde von Defenderfahrern noch einen Keil zu treiben!

  33. mosquito 2012/08/07 um 09:07 #

    Dein Beitrag ist ja schon etwas länger im Netz, aber trotzdem noch einen Kommentar dazu: kann mich gut in dem Geschriebenen wiederfinden. Die ganze Sache fing bei uns auch mit einem Defender (TD 4, 110er Station in keswick) an. Danach war klar, dass der notwendige Zweitwagen auch ein Defender werden muss- dann wer will dann schon noch in „den Anderen“ steigen…Also noch einen TD5, 90er gekauft. Jetzt werden gerade beide zum Schlafen ausgebaut, denn sie strahlen solch liebliche Gemütlichkeit aus…Fazit ist aber klar: …um ihn zu lieben- muss man ihn lieben. Ach ja: ich kann alle möglichen Kommentare von defenderlosen Leuten über mein Landylein gut haben: aber manche Leute müssen ihn unbedingt einen „Panzer“ nennen- dann wendet er sich gekränkt ab, ist er doch schließlich nur ein abenteuerlustiger Pazifist! Gruß, mosquito

    • Chirpo Ray 2012/10/19 um 21:48 #

      „Abenteuerlustiger Pazifist“, der gefällt mir. Ich habe sie immer bewundert diese Urviecher. Als Jugendlicher den Kauf eines gebrauchten britischen Militärlandys erwogen, die gab es teilweise spottbillig. Technisch verwahrlost mit sehr sehr durstigen V8 Motoren. Die hatten nicht viele PS, jedoch Drehmoment und fuhren fast geräuschlos. Für das Militär natürlich praktisch. Der Verstand sagte Nein. Ich kannte auch niemanden der einen fuhr, Geländewagen waren damals noch nicht hipp. Pferdehalter hatten welche. Aber die Vorurteile bei den Ahnungslosen waren groß, man schloss von den Rover und Jaguar Limousinen aus 4. Hand auf ähnliches und erwartete das Schlimmste. Und dann kamen die Mercedes G heraus. Die Mittelstandsjugend hatte vom Elternhaus den Stern im Gehirn vererbt bekommen, das war es dann. Nur für mich war ein G niemals cool, nicht einmal im Ansatz. Dann verschlug mich das Schicksal in den Achtzigern in die Deutsch-Schweiz. Die Bergbauern waren längst auf preiswertere (auch im Unterhalt) japanische Wagen umgestiegen und es gab einen großen Gebrauchtpool. Zumeist sehr rustikale kurze Fahrzeuge für die Landwirtschaft. Aber es gab auch die 4Türer auf Luxus gepimpt in den Skiorten, denn der RangeRover war gerade erst erschienen. Ich kaufte mir lieber einen Saab 99 Einspritzer, später den Turbo. Ein Defy V8 wäre wohl im Unterhalt günstiger gewesen als der Turbo, hauptsächlich wegen der Reparaturen. Dann wollte ich hinaus in die weite Welt und sie brauchten gerade einen Trottel für Tansania. Trottel weil quasi für umsonst. Es ging nach Arusha und der Ort sagte mir viel. Hatari, John Wayne, Elsa Martinelli, Hardy Krüger. Hardy und seine Momela Lodge. Und Land Rover lang und satt. Und so kam ich da hin. Ohne eine müde Mark in der Tasche um in einer dubiosen Textilfabrik noch dibioserer indischstämmiger Kenianer Maschinen direkt vom Schrottplatz gekauft zu reparieren. Ohne Ersatzteile. Irgendwie hatten die sich Entwicklungshilfegelder ergaunert und eine Fake Fabrik aufgebaut um noch mehr zu ergaunern. Egal. In Arusha gab es massenhaft japanische Pickups und SUVs. Das Militär fuhr funkelnagelneue Defender Station Cars, ansonsten sah man richtig alte. Die britische Farmer fuhren fast nur Landys, zumeist ältere. Einen Landy zu fahren war auch hier Luxus. An Gs erinnere ich mich nicht. Außerhalb der Stadt jenseits der Asphaltstraßen gab es dann nur noch Landys, alte bis uralte und neuere Toyota Pickups, nie alte. Man erklärte mir das jedes japanische Fahrzeug es auf den Buschpisten nach max. 3 Jahren hinter sich hat. Materialermüdung aller Orten. An den Landys gehen zwar auch alle beweglichen Teile defekt, Fahrgestell und Karosse dagegen nie. Ich sah sie dort die Landys der ersten Jahre, Rost gibt es im tansanischen Hochland nicht (Die Taxis in Arusha waren allesamt Peugeots aus den 50zigern). Mangels Kasse reichte es bei mir für einen Ausflug zum Kilimandscharo und weiter zum Ngorongoro nur für das preiswerteste Fahrzeug: einen Toyota Pickup. Folter ist das passende Wort. Während der Tortur überholten uns ständig die Station Cars des Militärs im flotten Tempo. Zuweilen mit sektschlürfenden Offizieren darin die uns, dem Fahrer und mir zuprosteten. Sie schienen zu schweben. Mir tat noch Monate später der Rücken weh. Auf der Momela Lodge verbrachte ich fast jedes Wochenende. Sie war total zerfallen, gehörte einem indischen Gentleman aus Nairobi. Mr. Karim hatte sich seinen Lebenstraum erfüllt, Hatari geschädigt wie ich. Er wollte sie wieder aufbauen. Zuerst die Farm, dann das Hotel. Die Tiere dort waren phantastisch. Dank der Arbeit der dort stationierten Wildhüter. Bettelarm aber hochmotiviert. Den Wilderen waren sie technisch völlig unterlegen mit ihren Endfield Karabinern. Einer von ihnen, ein Junge schützte mein Leben als ich bei einer Höhentour zur Gipfelhütte kollabierte. Ein paar durchgeknallte islamische Studenten aus Daresallam wollten das ausnutzen, warum auch immer. David hielt sie die ganze Nacht mit seinem Gewehr in Schach. Der nächste Morgen auf dem über Nacht vereisten Gipfel mit dem Sonnenaufgang, der wie jeden Tag sich in den Morgenstunden auflösenden Wolkendecke entschädigte für alles. Dann der Abstieg durch den Wald der vertrockneten Bäume auf denen nur Schmarotzer grünen. Darunter die Ebene mit hunderten von kraftstrotzenden Büffeln. Man muss warten bis sie sich satt gefressen haben. Dann bleiben sie einfach stehen in der warmen Sonne und schauen einen an während man zwischen ihnen hindurch geht. Der Wildhüter amüsierte sich köstlich, mir schlotterten die Knie. Der Sergeant nahm mich ein paar mal in seiner Short Cabin mit Ladefläche mit. Typ 110 oder 130, uralt. Am letzten Wochenende für mich traf ein älteres britisches Ehepaar ein. Sie hatten nach Jahrzehnten in Singapur übergesiedelt um eine Zeit in Arusha zu leben. Mitgebracht hatten sie einen funkelnagelneuen 110er Station Wagon mit Klimaanlage und LUFTFEDERUNG!!! Das war also das Geheimnis der Militärs. Ein idealeres Fahrzeug für dies Land konnte ich mir nicht vorstellen. Sie nahmen mich auf eine Fahrt durch den Mt. Meru National Park (indem die Momela Lodge liegt) mit. Ich glaubte zuhause auf dem Sofa zu sitzen während Afrika an uns vorbei glitt. Eigentlich will ich mir zur Rente eine BMW Limousine zulegen, den Bangle 5er. Aber vielleicht wird es doch ein Typ 90, im Bergischen Land ganz praktisch. Mit Stoffdach. Im letzten Jahrzehnt fuhr ein guter Freund langjährig eine 130ger Doppelkabine mit langem Ladebett. Aber das ist eine andere Geschichte.

  34. Rodlsepp 2012/12/02 um 16:35 #

    Ich hab mir einen gekauft … im Februar kommt das Ding und Litterart hat mich angefixt nicht vernünftig einen 110er oder 90er Station zu kaufen … nenenene ich krieg nen 90er mit „Fetzndachl“ sagt mein österreichischer Kollege.

  35. Walter 2013/08/10 um 19:31 #

    Seit rund 2 1/2 Jahren fahre ich nun meinen eigenen Landy
    … und hab’s noch keine Sekunde bereut. Im Gegenteil!! Er gibt mir das Gefühl bei jeder Fahrt eine Expedition anzutreten 😉
    Nächstes Jahr geht’s damit nach Skandinavien …
    L.G.
    p.s. schade, daß nun das Produktionsende naht 😦

  36. Michael 2013/12/15 um 18:57 #

    Hi,
    der Artikel spricht uns aus der Seele. ;-). Wir sind auf der Suche nach Landy-Fotos darauf gestoßen. Wir möchten dieses Bild https://litterart.files.wordpress.com/2009/10/fli-two-land-rovers.jpg gerne auf einen Sonnenschutz für unsere Tochter drucken lassen. Das Ding hängt dann in unserem schwarzen 110er.

    Dürfen wir das Bild dafür nutzen?

    Schönen Gruß

    Michael

    • litterart 2014/01/20 um 02:38 #

      Hallo, danke & sorry,

      Ich lese deine Anfrage erst jetzt! Und ich freue mich darüber. Klar kannst das Bild nutzen. Ich schicke es dir per Mail.

      A bientot und lieben Gruß an Tochter, Family & den Landy

      Michael

  37. Günther 2015/09/29 um 18:50 #

    Sehr sympathisch geschrieben, stellenweise kann ich einige Fahreindrücke bestätigen – schmunzelnd. Und das, obwohl es bei uns ein neuer Defender ist. Denn es war auch unser Traum einmal einen zu fahren. Ein neues Familienmitglied.
    Die Kinder lieben ihn und es tut so gut automobil angekommen zu sein. Bei keinen anderen Fahrzeug hatten wir dieses Gefühl.

    Liebe Grüße!

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