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ZUGEFLOGEN

25 Jan

Frau B. ist am Sonnabend eine weiße Wolke durch das offene Fenster ihres Schlafzimmers zugeflogen und hat sich zu ihr ins Bett gelegt. Gegen Mitternacht ist die weiße Wolke schwarz geworden, hat Frau B. mit Blitzen gequält und sie ganz naß gemacht. Am folgenden Morgen war es zum Glück wieder wolkenlos.

(c) LitterART 2022

WOHNUNGSWOLKE

15 Jan

Ich hatte mir ein Wolke für die Wohnung in der Größe eines Kopfkissens gekauft. Sie war schön, spendete regelmäßig Regen und ich ließ sie zumeist über den Topfpflanzen im Wohnimmer schweben. Letzte Nacht gab es allerdings ein heftiges Gewitter. Der Hagel hat alle meine Kamelien vernichtet und der Blitz hat in meine Zimmerpalme eingeschlagen.

(c) LitterART 2022

OBSTBAUM

15 Apr

FLI Obstbaum796SW

Vor grauem Himmel

Weiß der alte Obstbaum blüht,

Von Bienen umsummt.

LitterART (c) 2020

IN BILDERN VERLOREN GEHEN

1 Okt

Bildersprache 3678512127_6abfbfa332_o

Wir leben in Bilderwelten. Instant-Bilder. Flash-Bilder. Ephemer-Bilder. Snapshots und Screenshots. Facebook. Flickr. Instagram. Pinterest. Snapchat. Wo früher Worte waren, sind nun die Bilder. Bilder am Morgen. Bilder am Tag. Bilder am Abend. Bilder in der Nacht. Traumbilder. Trugbilder. Kunstbilder. Kommerzbilder. Kitschbilder. Zwangsbilder. Selbstbilder. Suchtbilder. Bildersucht. Bilderneophyten.

Eine Bilderwelt für uns alle und jedem seine eigene.

So viel Bildersprache. Aber kaum mehr Sprachbilder.

Bilder auf Screens, auf Plakatwänden, in Leuchtkästen. Semper et ubique. Im Smartphone werden sie immer und überall hin mitgenommen. Und mit ihm werden sie produziert. Wir alle sind Bildermacher. Wir alle lassen uns zu Bildern machen. Die Bilder bestimmen und beherrschen uns. Verursacher und Teil der Bilderströme, der Bildersintflut sind wir.

Dominanz des Digitalen. Absenz des Analogen.

So viele Bilder, dass wir keines mehr von ihnen sehen. Und sehen wir gelegentlich doch eines, so erkennen wir in dem Gesehenen das Dargestellte nicht mehr.

Früher wurden unliebsame Bildwerke zerschlagen. Darf man das Smartphone zerschlagen?

Ikonoklasmus? Nein! Jedenfalls mehr Bilder-Bewusstsein.

Mir geht der Sinn der Bilder verloren. Ich gehe in den Bildern verloren. Ich möchte zurück zur Sprache finden. Unserer Sprache, die uns in den Bildern verloren gegangen ist. Meiner Sprache, die mir von den Bildern überwuchert wurde.

LitterART 2019

DER MANN MIT DER HACKE . Liliana Porter, El hombre con el hacha y otras situaciones breves, Biennale Venecia, 2017

16 Nov

FLI.Venedig . Biennale Liliane Porter . Mann mit Hacke DSCF2226

Mit der Zeit ist das so eine Sache! Die Zeit ist gefräßig. Sie ernährt sich von den Veränderungen der Materie. Dort, wo etwas entsteht und aufwächst, wo etwas verfällt und zerfällt, wo etwas von einem in das andere übergeht, ist die Zeit am Wirken. Die Zeit ist überall, wo etwas ist. Wo nichts ist, ist auch keine Zeit. Wo nichts war, war auch die Zeit nicht. Und wo nichts mehr sein wird, wird auch die Zeit nicht mehr sein. Irgendwann wird sich die Zeit satt gefressen haben – – – bis sie wieder hungrig werden wird?

(c) LitterART 2017

DER EINZWITSCHERER

30 Sept

FLI.Einzwitscherer

Der EINZWITSCHERER ist ein lästig Ding. Erst schultert er, dann zwitschert und zwitschert er, bis der Kopf seine TagesverFASSUNG VERLIERT.

Painting: Christoph Schmidberger

www.christophschmidberger.com/

 Photography & Text: LitterART

ALLERLEIHRAUH

2 Sept

FLI.Russobjekt2

Es war einmal ein König, der hatte eine Frau mit goldenen Haaren, und sie war so schön, dass sich ihresgleichen nicht mehr auf Erden fand. Es geschah, dass sie krank lag, und als sie fühlte, dass sie bald sterben würde, rief sie den König und sprach: »Wenn du nach meinem Tode dich wieder vermählen willst, so nimm keine, die nicht ebenso schön ist, als ich bin, und die nicht solch goldene Haare hat, wie ich habe; das musst du mir versprechen.« Nachdem es ihr der König versprochen hatte, tat sie die Augen zu und starb.

Der König war lange Zeit nicht zu trösten und dachte nicht daran, eine zweite Frau zu nehmen. Endlich sprachen seine Räte: »Es geht nicht anders, der König muss sich wieder vermählen, damit wir eine Königin haben.« Nun wurden Boten weit und breit umhergeschickt, eine Braut zu suchen, die an Schönheit der verstorbenen Königin ganz gleichkäme. Es war aber keine in der ganzen Welt zu finden, und wenn man sie auch gefunden hätte, so war doch keine da, die solch goldene Haare gehabt hätte. Also kamen die Boten unverrichteter Sache wieder heim.

Nun hatte der König eine Tochter, die war geradeso schön wie ihre verstorbene Mutter, und hatte auch solch goldene Haare. Als sie herangewachsen war, sah sie der König einmal an und sah, dass sie in allem seiner verstorbenen Gemahlin ähnlich war, und fühlte plötzlich eine heftige Liebe zu ihr. Da sprach er zu seinen Räten: »Ich will meine Tochter heiraten, denn sie ist das Ebenbild meiner verstorbenen Frau, und sonst kann ich doch keine Braut finden, die ihr gleicht.«

Als die Räte das hörten, erschraken sie und sprachen: »Gott hat verboten, dass der Vater seine Tochter heirate, aus der Sünde kann nichts Gutes entspringen, und das Reich wird mit ins Verderben gezogen.« Die Tochter erschrak noch mehr, als sie den Entschluss ihres Vaters vernahm, hoffte aber, ihn von seinem Vorhaben noch abzubringen. Da sagte sie zu ihm: »Eh ich Euren Wunsch erfülle, muss ich erst drei Kleider haben, eins so golden wie die Sonne, eins so silbern wie der Mond und eins so glänzend wie die Sterne; ferner verlange ich einen Mantel, von tausenderlei Pelz und Rauhwerk zusammengesetzt, und ein jedes Tier in Euerm Reich muss ein Stück von seiner Haut dazugeben.« Sie dachte aber: »Das anzuschaffen ist ganz unmöglich, und ich bringe damit meinen Vater von seinen bösen Gedanken ab.« Der König ließ aber nicht ab, und die geschicktesten Jungfrauen in seinem Reiche mussten die drei Kleider weben, eins so golden wie die Sonne, eins so silbern wie der Mond und eins so glänzend wie die Sterne; und seine Jäger mussten alle Tiere im ganzen Reiche auffangen und ihnen ein Stück von ihrer Haut abziehen; daraus ward ein Mantel von tausenderlei Rauhwerk gemacht. Endlich, als alles fertig war, ließ der König den Mantel herbeiholen, breitete ihn vor ihr aus und sprach: »Morgen soll die Hochzeit sein.«

Als nun die Königstochter sah, dass keine Hoffnung mehr war, ihres Vaters Herz umzuwenden, so fasste sie den Entschluss, zu entfliehen. In der Nacht, während alles schlief, stand sie auf und nahm von ihren Kostbarkeiten dreierlei, einen goldenen Ring, ein goldenes Spinnrädchen und ein goldenes Haspelchen; die drei Kleider von Sonne, Mond und Sternen tat sie in eine Nussschale, zog den Mantel von allerlei Rauhwerk an und machte sich Gesicht und Hände mit Ruß schwarz. Dann befahl sie sich Gott und ging fort, und ging die ganze Nacht, bis sie in einen großen Wald kam. Und weil sie müde war, setzte sie sich in einen hohlen Baum und schlief ein.

Die Sonne ging auf, und sie schlief fort und schlief noch immer, als es schon hoher Tag war. Da trug es sich zu, dass der König, dem dieser Wald gehörte, darin jagte. Als seine Hunde zu dem Baum kamen, schnupperten sie, liefen ringsherum und bellten. Sprach der König zu den Jägern: »Seht doch, was dort für ein Wild sich versteckt hat.« Die Jäger folgten dem Befehl, und als sie wiederkamen, sprachen sie: »In dem hohlen Baum liegt ein wunderliches Tier, wie wir noch niemals eins gesehen haben: an seiner Haut ist tausenderlei Pelz; es liegt aber und schläft.« Sprach der König: »Seht zu, ob ihr’s lebendig fangen könnt, dann bindet’s auf den Wagen und nehmt’s mit.« Als die Jäger das Mädchen anfassten, erwachte es voll Schrecken und rief ihnen zu: »Ich bin ein armes Kind, von Vater und Mutter verlassen, erbarmt euch mein und nehmt mich mit.« Da sprachen sie: »Allerleirauh, du bist gut für die Küche, komm nur mit, da kannst du die Asche zusammenkehren.« Also setzten sie es auf den Wagen und fuhren heim in das königliche Schloss.

Dort wiesen sie ihm ein Ställchen an unter der Treppe, wo kein Tageslicht hinkam, und sagten: »Rauhtierchen, da kannst du wohnen und schlafen.« Dann ward es in die Küche geschickt, da trug es Holz und Wasser, schürte das Feuer, rupfte das Federvieh, belas das Gemüs, kehrte die Asche und tat alle schlechte Arbeit.

Da lebte Allerleirauh lange Zeit recht armselig. Ach, du schöne Königstochter, wie soll’s mit dir noch werden! Es geschah aber einmal, dass ein Fest im Schloss gefeiert ward, da sprach sie zum Koch: »Darf ich ein wenig hinaufgehen und zusehen? Ich will mich außen vor die Türe stellen.« Antwortete der Koch: »Ja, geh nur hin, aber in einer halben Stunde musst du wieder hier sein und die Asche zusammentragen.«

Da nahm sie ihr Öllämpchen, ging in ihr Ställchen, zog den Pelzrock aus und wusch sich den Ruß von dem Gesicht und den Händen ab, sodass ihre volle Schönheit wieder an den Tag kam. Dann machte sie die Nuss auf und holte ihr Kleid hervor, das wie die Sonne glänzte. Und wie das geschehen war, ging sie hinauf zum Fest, und alle traten ihr aus dem Weg, denn niemand kannte sie. Der König aber kam ihr entgegen, reichte ihr die Hand und tanzte mit ihr und dachte in seinem Herzen: »So schön haben meine Augen noch keine gesehen.«

Als der Tanz zu Ende war, verneigte sie sich, und wie sich der König umsah, war sie verschwunden, und niemand wusste, wohin. Die Wächter, die vor dem Schlosse standen, wurden gerufen und ausgefragt, aber niemand hatte sie erblickt. Sie war aber in ihr Ställchen gelaufen, hatte geschwind ihr Kleid ausgezogen, Gesicht und Hände schwarz gemacht und den Pelzmantel umgetan und war wieder Allerleirauh. Als sie nun in die Küche kam und an ihre Arbeit gehen und die Asche zusammenkehren wollte, sprach der Koch: »Lass das gut sein bis morgen und koche mir da die Suppe für den König, ich will auch einmal ein bisschen oben zugucken; aber lass mir kein Haar hineinfallen, sonst kriegst du in Zukunft nichts mehr zu essen.«

Da ging der Koch fort, und Allerleirauh kochte die Suppe für den König und kochte eine Brotsuppe, so gut es konnte, und wie sie fertig war, holte es in dem Ställchen seinen goldenen Ring und legte ihn in die Schüssel, in welcher die Suppe angerichtet ward. Als der Tanz zu Ende war, ließ sich der König die Suppe bringen und aß sie, und sie schmeckte ihm so gut, dass er meinte, niemals eine bessere Suppe gegessen zu haben. Wie er aber auf den Grund kam, sah er da einen goldenen Ring liegen und konnte nicht begreifen, wie er dahin geraten war.

Da befahl er, der Koch sollte vor ihn kommen. Der Koch erschrak, wie er den Befehl hörte, und sprach zu Allerleirauh: »Gewiss hast du ein Haar in die Suppe fallen lassen; wenn’s wahr ist, so kriegst du Schläge.« Als er vor den König kam, fragte dieser, wer die Suppe gekocht hätte. Antwortete der Koch: »Ich habe sie gekocht.« Der König aber sprach: »Das ist nicht wahr, denn sie war auf andere Art und viel besser gekocht als sonst.« Antwortete er: »Ich muss es gestehen, dass ich sie nicht gekocht habe, sondern das Rauhtierchen.« Sprach der König: »Geh und lass es heraufkommen.«

Als Allerleirauh kam, fragte der König: »Wer bist du?« – »Ich bin ein armes Kind, das keinen Vater und Mutter mehr hat.« Fragte er weiter: »Wozu bist du in meinem Schloss?« Antwortete es: »Ich bin zu nichts gut, als dass mir die Stiefel um den Kopf geworfen werden.« Fragte er weiter: »Wo hast du den Ring her, der in der Suppe war?« Antwortete es: »Von dem Ring weiß ich nichts.« Also konnte der König nichts erfahren und musste es wieder fortschicken.

Über eine Zeit war wieder ein Fest, da bat Allerleirauh den Koch wie voriges Mal um Erlaubnis, zusehen zu dürfen. Antwortete er: »Ja, aber komm in einer halben Stunde wieder und koch dem König die Brotsuppe, die er so gerne isst.«

Da lief es in sein Ställchen, wusch sich geschwind und nahm aus der Nuss das Kleid, das so silbern war wie der Mond, und tat es an. Da ging sie hinauf und glich einer Königstochter; und der König trat ihr entgegen und freute sich, dass er sie wiedersah, und weil eben der Tanz anhub, so tanzten sie zusammen. Als aber der Tanz zu Ende war, verschwand sie wieder so schnell, dass der König nicht bemerken konnte, wo sie hinging. Sie sprang aber in ihr Ställchen und machte sich wieder zum Rauhtierchen und ging in die Küche, die Brotsuppe zu kochen. Als der Koch oben war, holte es das goldene Spinnrad und tat es in die Schüssel, sodass die Suppe darüber angerichtet wurde. Danach ward sie dem König gebracht, der aß sie, und sie schmeckte ihm so gut wie das vorige Mal, und ließ den Koch kommen, der musste auch diesmal gestehen, dass Allerleirauh die Suppe gekocht hätte. Allerleirauh kam da wieder vor den König, aber sie antwortete, dass sie nur dazu da wäre, dass ihr die Stiefel an den Kopf geworfen würden, und dass sie von dem goldenen Spinnrädchen gar nichts wüsste.

Als der König zum dritten Mal ein Fest anstellte, da ging es nicht anders als die vorigen Male. Der Koch sprach zwar: »Du bist eine Hexe, Rauhtierchen, und tust immer etwas in die Suppe, davon sie so gut wird und dem König besser schmeckt, als was ich koche«; doch weil es so bat, so ließ er es auf die bestimmte Zeit hingehen. Nun zog es ein Kleid an, das wie die Sterne glänzte, und trat damit in den Saal. Der König tanzte wieder mit der schönen Jungfrau und meinte, dass sie noch niemals so schön gewesen wäre. Und während er tanzte, steckte er ihr, ohne dass sie es merkte, einen goldenen Ring an den Finger, und hatte befohlen, dass der Tanz recht lang währen sollte. Wie er zu Ende war, wollte er sie an den Händen festhalten, aber sie riss sich los und sprang so geschwind unter die Leute, dass sie vor seinen Augen verschwand.

Sie lief, was sie konnte, in ihr Ställchen unter der Treppe, weil sie aber zu lange und über eine halbe Stunde geblieben war, so konnte sie das schöne Kleid nicht ausziehen, sondern warf nur den Mantel von Pelz darüber, und in der Eile machte sie sich auch nicht ganz rußig, sondern ein Finger blieb weiß. Allerleirauh lief nun in die Küche, kochte dem König die Brotsuppe und legte, wie der Koch fort war, den goldenen Haspel hinein. Der König, als er den Haspel auf dem Grunde fand, ließ Allerleirauh rufen; da erblickte er den weißen Finger und sah den Ring, den er im Tanze ihr angesteckt hatte. Da ergriff er sie an der Hand und hielt sie fest, und als sie sich losmachen und fortspringen wollte, tat sich der Pelzmantel ein wenig auf, und das Sternenkleid schimmerte hervor.

Der König fasste den Mantel und riss ihn ab. Da kamen die goldenen Haare hervor, und sie stand da in voller Pracht und konnte sich nicht länger verbergen. Und als sie Ruß und Asche aus ihrem Gesicht gewischt hatte, da war sie schöner, als man noch jemand auf Erden gesehen hat. Der König aber sprach: »Du bist meine liebe Braut, und wir scheiden nimmermehr voneinander.« Darauf ward die Hochzeit gefeiert, und sie lebten vergnügt bis an ihren Tod.

Anm. LitterART:

Sie, Vater und Tochter, lebten vergnügt bis an ihren Tod???

RAUH – mittelhochdeutsch „rûch“, haarig – noch in dieser Bedeutung in der Kürschnerei als Rauhware oder Rauchware für Pelzwaren geläufig – auch noch im Terminus „Rauhnacht“ enthalten.

Aus meiner Sicht interessant an diesem für Kinder schwer bis gar nicht verständlichen, kryptischen Märchen ist neben den bekannten Daten der Herkunftsforschung die Frage nach weiteren Einflüssen, und zwar zweier Heiligenlegenden, jene der Maria Magdalena einerseits, die der Heiligen Kümmernis andererseits. Die Hl. Maria Magdalena soll der Legende nach lange als büßende Einsiedlerin in der Einsamkeit einer Höhle nur mit den wilden Tieren gelebt haben. Im späten Mittelalter wurde sie nackt mit mit einem wunderbarerweise gewachsenen Haarkleid dargestellt. Die Heilige Kümmernis, auch „Wilgefortis“ (von lat. „virgo fortis“, starke Jungfrau) oder  „Ontkommer“ (niederländisch) genannt, wird als Gekreuzigte im langen Gewand, bärtig und gekrönt dargestellt. Der spätmitterlichen Legende nach war sie eine zum Christentum bekehrte Königstochter, die von ihrem Vater zwangsverheiratet werden sollte. Sie wehrte sich und wollte häslich werden, um der Heirat zu entgehen. Ihre inständigen Gebete wurden erhört: Ihr wuchs ein Bart. Der erboste Vater ließ die Jungfrau daraufhin „nach Art ihres gekreuzigten Gottes“ durch Kreuzigung hinrichten (Hl. Kümmernis, Geistthal).

Text: Aus den „Kinder- und Hausmärchen“ der Gebrüder Grimm

Foto/Interpretative Illustration: LitterART

TIPP – Märchenfilm ALLERLEIHRAUH

https://www.br-klassik.de/video/allerleirauh-maerchen-ganzer-film-video-102.html

SCHÖNER REIM

14 Mär

Austin Reim 2FR

Mit eiserner Faust auf das Blechdach von unserem Austin

 – Glück auf – hin und drauf – !!!

 haute der Mann mit der Platin-,

uhr, den Onkel Olaf damals fast zusammen fuhr

während seiner Kur weit weg vom Ruhr-

gebiet, aber zum Glück ist nichts passiert,

so fuhr der Olaf weiter: ungeniert,

und da er noch lebt, fährt er noch heute,

mit seinem Auto, drum gebt Acht, liebe Leute!

LitterART 2017

ECHO

8 Feb

fli-man-and-woman

In den wilden Gärten: Die Männer sind das Echo der Frauen, die Frauen das Echo der Männer.

Aschenauges Ende und Glück

28 Nov

fli-aschenauge

Aschenauge

Flog über die Welt

Aschenauge

Sang im blauen Zelt

Aschenauge

Jauchzte wie ein Kind

Aschenauge

Wiegte sich im Wind

Aschenauge

Kam in einen Sturm

Aschenauge

Wand sich wie ein Wurm

Aschenauge

Stürzte wie ein Stein

Aschenauge

Wurde winzig klein

Aschenauge

Fiel ins wilde Meer

Aschenauge

Wurde voller Teer

Aschenauge

Hatte große Not

Aschenauge

Kämpfte mit dem Tod

Aschenauge

Sang ein letztes Mal

Aschenauge

Wurde kalt und schal

Aschenauge

Sah sein blasses Bild

Aschenauge

Lächelte ganz mild

Aschenauge

Tauchte in die Gischt

Aschenauge

Hatte es erwischt

Aschenauge

Zuckte in der See

Aschenauge

Wurde weiß wie Schnee

Aschenauge

Seufzte tief und schwer

Aschenauge

war nicht mehr!

.

Aschenauge

War nicht mehr!

.

Alles war ganz still.

Alles war ganz weiß.

Alles war ganz weich.

.

Aschenauge

Fühlte sich ganz warm

Aschenauge

Zog mit einem Schwarm

Aschenaugen

Ziellosen Zielen

entgegen.